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In dieser Rubrik geht es rund um die Flörsheimer Mundart.
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Dies ist die Portalseite rund um das Thema Flörsheimer Mundart. Sie soll alles rund um die Flörsheimer und die verwandten hessischen Mundarten sammeln. Eine direkte Editierung ist nicht möglich, da das Portal von der Redaktion gepflegt wird.
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== Hessische Mundarten und die Flörsheimer Mundart ==
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Jeder ist aber eingeladen, hierfür Beiträge zu liefern: [mailto:info@flerschemerisch.de info@flerschemerisch.de]
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Wir suchen sowohl Texte über die Flörsheimer und verwandten Mundarten als auch Texte in der Mundart.
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<span style="color:red">(Von Prof. Metzner zu liefern.)</span>
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== Über die Mundart ==
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=== Links zum Thema Mundart ===
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Der folgende Text ist eine passagenweise Auswahl aus einem eigenen Beitrag von 1990: "Vergeß emol dei Redd ned, Mundart und Mundartliteratur im Rhein-Main-Gebiet vom Mittelalter bis zur Gegenwart". In: Forschung Frankfurt. Wissenschaftsmagazin der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main (1990), Seite 25 – 31.
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<span style="color:red">(Von Prof. Metzner zu liefern, bzw. von allen zu ergänzen.)</span>
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Er beschäftigt sich mit der Situation der Mundart gerade auch in unserem Raum, mit der Voraussetzung dort von Mundartverwendung, Mundartschreiben und Mundartdichtung und er soll wie die Initiative in Flörsheim hier Mut machen zur "Wiederentdeckung des Selbstverständlichen".
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== Flerschemerisch in Wort und Schrift ==
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''Prof. Dr. Ernst Erich Metzner''
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''Aus dem Vortrag "Koon oone konn ohne oon onnern oder wie man ein Flerschemer Wörterbuch schreiben könnte", Gesprächsabend mit Hans Jakob Gall und Prof. Ernst Erich Metzner am 16. März 1911 im Flörsheimer Keller.''
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[[Über die Mundart|→ Zum Text]]
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Ich gehe davon aus, dass es Menschen gibt, die gerne einmal etwas in „Fler-schemerisch“ schreiben würden, sei es eine Glosse, ein Witz, ein Vortrag oder auch ein Gedicht, dass sie aber eine gewisse Scheu davor haben zu schreiben „wie ihnen der Schnabel gewachsen“ ist, man will sich nicht blamieren.
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== Koon oone konn ohne oon onnern ==
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Andererseits gibt es Autoren und Autorinnen, die die genannte Scheu nicht haben: sie schreiben lautmalerisch so wie sie meinen, dass ihr Text gelesen und verstan-den werden kann. Und so schreibt jeder sein eigenes Flerschemerisch. Und dies, weil es kein Wörterbuch gibt, aber auch keine Kapazität, keine Autorität, der man folgen möchte. Und so stellt jede und jeder seine eigenen Regeln auf oder verzichtet gar auf das Schreiben.
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Mainauf und mainab wie in ganz Deutschland gibt es zahlreiche Dialekte mit noch zahlreicheren örtlichen Unterschieden in Aussprache und Betonung – eine Herausforderung für jeden, der "von außerhalb" kommt, und für die Wissenschaft.
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Wenn wir zum Motto dieses Abends sagen: „Wie man ein Flerschemer Wörter-buch schreiben könnte“ so möchten wir festhalten, dass wir uns heute Abend kei-ne ungewöhnlichen Wörter aus unserer Flerschemer Mundart – von denen es wahrlich viele gibt, Schleechtbabbeler zum Beispiel oder Labbeduddel – vorneh-men wollen. Dieser Abend soll dazu dienen, einige Regeln aufzustellen, wie man das Flerschemerische schreiben könnte, so als gäbe es dafür ein Wörterbuch.
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Und immer wieder wird Mundartliches geschrieben und gedruckt. Aber selten genug machen sich die Einheimischen Gedanken darüber wie man die Mundart be- und aufschreiben könnte. Am 16. März 2011 wurde anhand von Beispielen "von Eierm Honnes" diskutiert wie einerseits die Wissenschaft unseren Dialekt beschreibt und erklärt wie anderseits die Umsetzung der Mundart in Schriftform nach Regeln oder Vorbildern erfolgt und wie die Verständlichkeit des Ungewohnten herbeigeführt oder gefördert werden kann. Die Zuhörerschaft war dabei besonders gefordert, Vorgestelltes miteinander zu diskutieren.
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Zum Flerschemerischen ganz kurz: Viele Menschen, die in Flörsheim wohnen, kennen und können es nicht, andere so wie ich sprechen es oder versuchen es, aber wir sprechen es unterschiedlich, je nachdem wie lange wir das Flerschemeri-sche in unserer Umgebung pflegen. Wenn man sein Flerschemerisch verschriftli-chen möchte, dann werden sicher Unterschiede erkennbar zu anderen Menschen, die dasselbe tun wollen. Jeder nach seiner Art, jedoch: wir gehen davon aus, dass grundlegende Regeln angewandt werden können, die sich sogar aus der Recht-schreibung der Deutschen Sprache, aus dem Duden, ergeben.
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Hans Jakob Gall, Flörsheimer seit Geburt, und Ernst E. Metzner, studierter Germanist aus Rüsselsheim, unternahmen gemeinsam anhand von Texten "in Flerschemerisch" den mutigen Versuch, eine vernünftige und verbindliche Form für die Verschriftlichung von "Flerschemer Platt" zu finden.
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Denn das Geschriebene soll ja auch gelesen werden. Und schön wäre es, wenn die Lesenden den Text auch verstehen könnten. Da sie aber viele der geschriebe-nen Wörter so noch nicht gesehen und gelesen haben, also dass sie keine Vorla-ge haben, können sie manches nicht einordnen. Und dies, weil beim Schreiben einige Regeln nicht befolgt worden sind.
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[[Wie man ein Flerschemer Wörterbuch schreiben könnte|→ Zum Vortragstext]]
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Bitte betrachten Sie also unsere Bemühungen heute als den Versuch, ein Wörter-buch anzulegen und die dortigen Regeln für die Verfassung von Texten bereitzu-stellen. Wir halten uns dabei an die Regeln des Duden, der ja für das Hochdeut-sche angibt, wie ein geschriebenes Wort ausgesprochen wird. Mehr wollen wir nicht, wenn es Anklang fände würden wir uns freuen.
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== Flörsheimer Redensarten ==
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Wenn wir lautmalerisch schreiben wollen, so haben wir im Wesentlichen ein paar Aufgaben zu erfüllen:
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Redensarten sind ganz typische Ausdrücke einer Mundart, die aber nicht in einen einzelnen Begriff gesteckt werden können, zumal es oft nicht mal eine direkte Übersetzung gibt. Daher werden sie hier in einer eigenen Rubrik gesammelt. Auch hier sind Sie eingeladen, neue Redensarten hinzuzufügen!
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* Vokale als kurz zu kennzeichnen
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* Vokale als lang zu kennzeichnen
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* Die Klangfarbe genauer zu bezeichnen
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* Die Konsonanten genauer zu bezeichnen
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* Die Endungen eines Wortes zu finden
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* Wörter zusammenzusetzen oder auseinander zu schreiben
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und dann kann man auch noch über schwierige Wörter Vereinbarungen treffen
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[[Redensarten|→ Zu den Redensarten]]
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Beginnen wir mit dem Hochdeutschen, um zu zeigen, was ich sagen will.
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== Kurzwörter ==
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Wir lesen folgende Sätze:
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Im Flerschemerischen werden oft zwei Worte zu einem zusammengezogen (z.B. Verb und Personalpronomen). Diese werden ebenfalls in einer eigenen Rubrik gesammelt und können gerne ergänz werden!
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: Der Weg ist weit.  
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: Geh‘ weg!
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Beides ist gleich geschrieben, aber durch den Zusammenhang erkennbar, wie es ausgesprochen wird:
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[[Kurzwörter|→ Zu den Kurzwörtern]]
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: Der Weg ...
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: Geh‘ weg!
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Auch bei
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== Textbeispiele ==
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: ob – Lob
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: nach – Nacht
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haben wir keine Schwierigkeiten, die Wörter richtig zu lesen, sie richtig zu betonen und sie zu verstehen.
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=== De Honnes ===
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Auch Wörter, die unterschiedlich geschrieben, aber gleich ausgesprochen werden
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Hans Jakob Gall ist Verfasser der regelmäßigen Honnes-Kolumne in der [http://87.106.191.66/floersheimer-zeitung Flörsheimer-Zeitung]. Hier ist eine Auswahl der Texte als Beispiele für das Flerschemerische eingestellt, um auch zusammenhängende Texte in Flerschemerisch lesen zu können.
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: Wahl – Wal
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: her – Heer – hehr
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: hast – Hast – hasst
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: bis – Biss
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gibt es durch den Zusammenhang der Wörter im Satz keine Missverständnisse. Denn unsere grammatischen Vor-Kenntnisse helfen uns, den Sinn der Wörter rich-tig einzuordnen.
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[[De Honnes|→ Zu den Kolumnen]]
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Diese Kenntnis haben wir beim ungewohnt geschriebenen Flerschemerisch nicht, wir müssen sie, wenn wir es wollen, uns zuerst durchs Lesen und danach durchs Schreiben aneignen. Ich wiederhole mich: Wenn es aber doch keine Einheitlichkeit gibt, wenn jeder und jede lautmalerisch so schreibt, wie er oder sie es meint richtig zu machen, wenn es keine Übereinkunft gibt, machen wir es uns und den Lesen-den schwer.
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=== Typisches aus Hessen ===
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Und nun vom Allgemeinen zum Besonderen: Dafür nehme ich nur zwei Wörter, die ich gelesen habe. Hier geht es nicht darum, zu kritisieren, sondern nur darum, dass Wörter hier so geschrieben worden sind, die an anderer Stelle eben anders geschrieben werden. Die Unsicherheit wird nicht beseitigt, sondern vergrößert.
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"Ebbes" ist ein typisches hessisches Wort, wie es auch im Flerschemerischen gebraucht wird. Hierzu gibt es einen bekannten und lustigen Text.
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Nehmen wir das Wort für den Wirt des Gasthauses zum Hirsch, den wir in unserer Mundart unbeschwert "Herrsch-Werrt" nennen.
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[[Ebbes is ebbes|→ Zum Text]]
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Dieses Wort habe ich auch schon mal in einem Mundart-Text so gelesen:
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=== Mundartdiskussion in Mundart ===
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: Herschwert, also Her-Schwert!
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Hans Jakob und Renate Mohr trugen den von Robert Mohr verfassten Text beim 2. Mundartabend am 16.11.11 vor, in dem über die Schreibweise von Mundart diskutiert wird.
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Hier hat man nicht nur die Schwierigkeit, wie das Wort aufzuteilen ist, sondern auch zu erkennen, welche Wörter verwendet wurden also
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[[Riwwelkuche oder Ribbelkuche|→ Zum Text]]
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: Hersch-Wert
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: oder Her-Schwert!
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Man muss sich verständigen darüber, ob man schreibt:
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== Tonbeispiel ==
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: Herschwerrt oder Herrschwerrt
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: Es is en Acheblick oder Ess iss enn Aacheblick oder Ees iis een Acheblick.
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und schon sind wir mitten im Thema und beginnen mit den Regeln, die uns Prof. Metzner jetzt vorstellen wird.
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Das Lesen ist eine Sache - aber wie hört es sich richtig an? Das zeigen uns zwei echte Flerschemer - Honnes und seine Frau, gelesen von Hans Jakob Gall und Renate Mohr.
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Man kennzeichnet die Kürze des Vokals durch Verdoppelung des nachfolgenden Konsonantenbuchstabens.
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Einfach anklicken:
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Folgt auf einen Vokal kein Konsonant, ist er lang. folgt nur ein Konsonant, so ist der Vokal kurz oder lang, je nach Bedeutung, folgen mehrere Konsonannten, so ist der Vokal kurz.
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[[File:Flerschemerisch.ogg|noicon]]
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Nehmen wir jetzt das Motto dieses Abends in vorläufiger Schreibung:
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== Links ==
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: Kon one kon one on onern
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Diese verschriftlichen Wörter kennen wir nicht. Auch weil wir keine Hilfestellung zum Lesen gegeben haben. Geben wir diese Hilfestellung, dann können wir ver-ständlich schreiben:
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Wir sind vielleicht die einzige Seite, die sich speziell der Flörsheimer Mundart widmet. Aber zu den verwandten hessischen Mundarten, allen voram dem Frankfurterisch, was gemeinhin oft mit "hessisch" assoziiert wird.
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: Koon oone konn ohne oon onnern
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Kon oder Koon, beides kann so geschrieben werden, beides kann dann auch rich-tig gelesen, besser richtig ausgesprochen werden.
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Es sei darauf hingewiesen, dass wir nicht für den Inhalt der verlinkten Seiten verantwortlich sind.
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Warum also die Verlängerung des "o" durch Verdoppelung? Um es deutlicher zu machen. Koon mit "oo" kann nicht anders gelesen werden als Koon, one kann mit h nicht anders gelesen werden als ohne, kon/konn, da ist es wieder und jetzt muss ich es unterscheiden, also muss ich den Vokal kurz machen durch Verdoppelung des nachfolgenden Konsonanten.
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* [http://www.aeppelsche-homepage.de Äppelsche] Eine Seite mit vielen Beiträgen rund um das Hessische
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* [http://www.iwwersedser.de/?display=translate Iwwersedser] Eine Übersetzungsseite fürs Hessische
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Die einfachen Regeln hierfür haben wir bereits genannt:
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* [http://www.hessisch-lexikon.de/ Niklas Rühls Hessisch-Lexikon] Ein privates Lexikon des Südhessischen
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Vokale werden kurz ausgesprochen, wenn der nachfolgende Konsonant verdop-pelt ist:
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: konn - onnern - Herr - Werrt - derr - merr
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Der Vokal wird lang ausgesprochen, wenn er verdoppelt wird oder wenn der nach-folgende Konsonant allein steht:
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: her – wert - der
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: aach - Meer
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Und dann gibt’s noch die Verlängerungen z. B. des "i" durch "ie", des "e" durch "h"
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Kommen wir noch einmal auf den "Herrsch-Werrt" zurück. Da ist das Wort "Herrsch" für Hirsch. Wird es mit einem einzigen "r" geschrieben, lässt es sich verstehen, denn das hochdeutsche "Hirsch" ist nicht weit weg. Aber wir meinen, "Herrsch" lässt sich besser lesen.
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In Zusammensetzungen jedoch wird es schwierig, da sehr schnell ein anderer Zusammenhang hergestellt wird; deshalb muss hier ein Bindestrich gesetzt werden
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Hier zum genannten Beispiel:
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: Herschwert
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Hier wären die beiden "e" lang zu lesen, also liest man
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: Her-Schwert oder Hersch-Wert.
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Deshalb nehme ich das Wort "Werrt" für Wirt. Wollte ich "Wert" sagen, müsste ich "wert" schreiben.
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Noch mal die Regeln: Der Vokal "e" wird kurz ausgesprochen, wenn in der Mund-art-Schreibung der nachfolgende Konsonant verdoppelt ist:
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: Herr - Werrt – derr - merr
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: Herr Meier issen derre Werrt, der gefällt merr nitt.
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Der Vokal wird lang ausgesprochen, wenn der nachfolgende Konsonant allein steht:
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: her – wert - der
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: Guck her, dess iss was wert, der guckt noochem Meer
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Wir lernen, dass der Vokal auch durch das Einfügen eines "h" oder Verdoppelung lang ausgesprochen werden muss.
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Dies trifft vor allem für die Vokale "e", "a", "o" zu, aber auch für die Vokale "u" und "i".
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Der einfachste Weg ist aber, die Vokale zu verdoppeln.
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Aach im Gegensatz zum Ach
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: Naa zu Na
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: scheel, weeche, heer (emol uff), deesde,
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: Geechend, Weech
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: Moo doo koo alloo
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: ruucksern (sonst rucksert), Tuursche
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Dann gibt’s noch die Verlängerungen z. B. des "i" durch "ie"
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: Bie, hie, krieh (die Kränk),
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Auch beim Wort "Flerschem" gibt es mehrere Schreibweisen, ich bevorzuge die gebräuchliche Schreibweise wie vor. Ich trenne es in Gedanken in zwei Silben auf: Fler-schem. Hier ist der erste Vokal, das erste "e", lang, denn der nachfolgende Konsonant "r" ist auch in meiner Schreibweise nicht verdoppelt, ebensowenig wie im Hochdeutschen.
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Beim zweiten "e" in –schem trifft zu, dass bei einem nachfolgenden Konsonanten das "e" kurz oder lang gesprochen werden kann. Eigentlich müsste ich deshalb, um es ganz deutlich zu machen, das zweite "e" durch Verdoppelung des "m" verkürzen, aber hier in diesem Falle hilft es uns, dass das Wort "Flerschem" nicht verwechselt werden kann, wie der Weg oder wie weg.
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Kommen wir zu einigen Besonderheiten:
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Ein Hesse kann beim besten Willen nicht ein "r" vor einem Konsonanten sprechen:
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: hart – hatt
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: Karl – Kall
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: Bart – Bad
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Aber es empfielt sich oft, das "r" zu schreiben, weil man die hochdeutsche Schreibung im Sinn hat.
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Das Flerschemerisch ist weich, nur selten wird ein "t" ausgesprochen, vor allem wenn es nicht am Ende steht.
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Beispiele:
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: Disch
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: gedrunke
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: Ende (ein Vogel)
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: gedriwwe
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: Wedder
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: hadde
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: Radde
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: kosde
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: Gadde
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: aber
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: mett
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: Kättche
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: hott
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: kabutt
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aber Hast, das würde ich so stehen lassen anstatt Hasd zu schreiben.
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Zweifelsfälle, die verständlich sind, über die jedoch Einigung erzielt werden muss, um keine Verwechslung zu schaffen:
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: Schobbe/Schoppe
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: Ebbelwoi/Äbbelwoi/Eppelwoi/Äppelwoi
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: geschittelt/geschiddelt
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Dann die verbundenen Wörter:
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: mussde, wollemerr, deesde:
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: Ei wie kimmsde dann doo druff?
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: Was willsde derr vornumme?
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: Unn was glaabder?
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Diese Wörter machen beim Lesen Schwierigkeiten, denn sie sind uns nicht geläufig.
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Manchmal ist es erforderlich, in Annäherung an das Hochdeutsche einen Buch-staben einzufügen oder zu bewahren, der uns auf das hochdeutsche Wort verweist und so eine Verwechslung verhindert:
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: Frieling – Friehling
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: oone – ohne
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Dann gibt es Wörter, die nur schwer zu übertragen sind
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: Arger
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: ärgern
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Dann nehme ich oft einen sprachlichen Umweg in Kauf
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Dann gibt es noch Wörter, die man durch Verdoppelung der Konsonanten nicht verschandeln soll, da sie bereits unmissverständlich sind:
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: ob
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: du
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: vor
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: kalt
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: halt
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: bald
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Besondere Probleme bei allen Texten aus unserem Umfeld macht die Wiedergabe bestimmter Vokale, deren Färbung mit den vorhandenen einfachen Zeichen "a", "e", "i", "o", "u", nicht genau wiederzugeben ist.
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Zum zweiten machen Probleme in unserem Sprachraum die auslaufenden "n" nach einem Vokal in Fällen wie
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: Main, Rhein, dein, Wein = Moo, Rhoi, doi, Woi
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bei der Umsetzung in die Mundart, sodass wir im Flerschemerischen die soge-nannte Nasalierung kaum zu hören bekommen und wir neue Zeichen brauchen.
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Weniger Schwierigkeiten macht ein auslaufendes "n" nach Vokalen; wenn es in einer unbetonten Silbe steht, dann fällt das "n" ganz weg:
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: zwische
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: Rase
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Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.
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''Hans Jakob Gall''
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<span style="color:red">(Noch korrekt zu formatieren.)</span>
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=== De Honnes verzählt - Textbeispiele fürs Flerschemerische ===
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Hans Jakob Gall ist Verfasser der regelmäßigen "Honnes"-Kolumne in der [http://87.106.191.66/floersheimer-zeitung Flörsheimer-Zeitung].
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Hier ist eine Auswahl seiner Texte als Beispiele für das Flerschemerische eingestellt:
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* [[Honnes 283|Nr. 283: "Jed Johr des Selwe"]]
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* [[Honnes 284|Nr. 284: "So sinn se halt, die Kombjuder"]]
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<span style="color:red">(Weitere Honnes-Beispiele auflisten.)</span>
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=== Hans Jakob Gall schwätzt Flerschemerisch ===
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<span style="color:red">(Mit Herrn Gall oder anderen aufzunehmen.)</span>
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Aktuelle Version vom 1. März 2014, 22:35 Uhr

Dies ist die Portalseite rund um das Thema Flörsheimer Mundart. Sie soll alles rund um die Flörsheimer und die verwandten hessischen Mundarten sammeln. Eine direkte Editierung ist nicht möglich, da das Portal von der Redaktion gepflegt wird.

Jeder ist aber eingeladen, hierfür Beiträge zu liefern: info@flerschemerisch.de Wir suchen sowohl Texte über die Flörsheimer und verwandten Mundarten als auch Texte in der Mundart.

Inhaltsverzeichnis

Über die Mundart

Der folgende Text ist eine passagenweise Auswahl aus einem eigenen Beitrag von 1990: "Vergeß emol dei Redd ned, Mundart und Mundartliteratur im Rhein-Main-Gebiet vom Mittelalter bis zur Gegenwart". In: Forschung Frankfurt. Wissenschaftsmagazin der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main (1990), Seite 25 – 31.

Er beschäftigt sich mit der Situation der Mundart gerade auch in unserem Raum, mit der Voraussetzung dort von Mundartverwendung, Mundartschreiben und Mundartdichtung und er soll wie die Initiative in Flörsheim hier Mut machen zur "Wiederentdeckung des Selbstverständlichen".

Prof. Dr. Ernst Erich Metzner

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Koon oone konn ohne oon onnern

Mainauf und mainab wie in ganz Deutschland gibt es zahlreiche Dialekte mit noch zahlreicheren örtlichen Unterschieden in Aussprache und Betonung – eine Herausforderung für jeden, der "von außerhalb" kommt, und für die Wissenschaft.

Und immer wieder wird Mundartliches geschrieben und gedruckt. Aber selten genug machen sich die Einheimischen Gedanken darüber wie man die Mundart be- und aufschreiben könnte. Am 16. März 2011 wurde anhand von Beispielen "von Eierm Honnes" diskutiert wie einerseits die Wissenschaft unseren Dialekt beschreibt und erklärt wie anderseits die Umsetzung der Mundart in Schriftform nach Regeln oder Vorbildern erfolgt und wie die Verständlichkeit des Ungewohnten herbeigeführt oder gefördert werden kann. Die Zuhörerschaft war dabei besonders gefordert, Vorgestelltes miteinander zu diskutieren.

Hans Jakob Gall, Flörsheimer seit Geburt, und Ernst E. Metzner, studierter Germanist aus Rüsselsheim, unternahmen gemeinsam anhand von Texten "in Flerschemerisch" den mutigen Versuch, eine vernünftige und verbindliche Form für die Verschriftlichung von "Flerschemer Platt" zu finden.

→ Zum Vortragstext

Flörsheimer Redensarten

Redensarten sind ganz typische Ausdrücke einer Mundart, die aber nicht in einen einzelnen Begriff gesteckt werden können, zumal es oft nicht mal eine direkte Übersetzung gibt. Daher werden sie hier in einer eigenen Rubrik gesammelt. Auch hier sind Sie eingeladen, neue Redensarten hinzuzufügen!

→ Zu den Redensarten

Kurzwörter

Im Flerschemerischen werden oft zwei Worte zu einem zusammengezogen (z.B. Verb und Personalpronomen). Diese werden ebenfalls in einer eigenen Rubrik gesammelt und können gerne ergänz werden!

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Textbeispiele

De Honnes

Hans Jakob Gall ist Verfasser der regelmäßigen Honnes-Kolumne in der Flörsheimer-Zeitung. Hier ist eine Auswahl der Texte als Beispiele für das Flerschemerische eingestellt, um auch zusammenhängende Texte in Flerschemerisch lesen zu können.

→ Zu den Kolumnen

Typisches aus Hessen

"Ebbes" ist ein typisches hessisches Wort, wie es auch im Flerschemerischen gebraucht wird. Hierzu gibt es einen bekannten und lustigen Text.

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Mundartdiskussion in Mundart

Hans Jakob und Renate Mohr trugen den von Robert Mohr verfassten Text beim 2. Mundartabend am 16.11.11 vor, in dem über die Schreibweise von Mundart diskutiert wird.

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Tonbeispiel

Das Lesen ist eine Sache - aber wie hört es sich richtig an? Das zeigen uns zwei echte Flerschemer - Honnes und seine Frau, gelesen von Hans Jakob Gall und Renate Mohr.

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